Bodenschutz lockt Forstunternehmer

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IHB
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Zahlreiche Forstunternehmer kamen am 25. März 2010 nach Freising, um sich aus erster Hand über die neuen Holzernterichtlinien mit Schwerpunkt Bodenschutz der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) zu informieren. Nach den Vorträgen von Bruno Starke, Leiter Forsttechnik der BaySF, und Prof. Dietmar Matthies waren aber noch nicht alle Forstunternehmer mit den Informationen zufrieden. Dabei bemühte sich besonders Bruno Starke, Besuchern durch seine Drohgebärden auf dem Unternehmertag 2008 noch in guter Erinnerung, um eine sehr sachliche Darstellung. In Bayern fürchten viele Forstunternehmer, dass sie ihre Forwarder nicht mehr einsetzen dürfen. Theoretisch kann weiterhin mit jeder Forstmaschine in Bayern gearbeitet werden. Es fliegen nicht alle Forwarder mit Radlasten über 4to raus, wie vielfach befürchtet wurde. Der entscheidende Punkt ist der Wassergehalt im Boden. Dietmar Matthies gegenüber einem Forstunternehmer: "Sie können auch mit einem Panzer reinfahren, wenn der Wassergehalt stimmt." Ein Trend zu leichteren Forwardern wird sich dadurch ergeben, dass es für schwerere Forstmaschinen zu wenige Einsatztage mit zu tolerierendem Bodenwassergehalt geben wird. Um Forstunternehmern aber komplizierte bodenphysikalische Berechungen vor Ort zu ersparen, haben sich die Bayerischen Staatsforsten auf folgende Kategorien für beladene Forwarder festgelegt:
• optimal: bis 4,1t Radlast
• erwünscht: 4,1-4,5t Radlast
• übergangsweise einsetzbar: 4,5-4,9t Radlast
• nicht mehr erwünscht: 5t+ Radlast
Ziel für die Baysf sind Radlasten unter 4t. 4,1 t Radlasten entsprechen in einer vereinfachten Rechnung einem 12to-Forwarder mit 8 Rädern. Bis 2013 können noch alle Maschinen eingesetzt werden. Auf sensiblen Böden bereits jetzt nur noch die Kategorien "optimal" und "erwünscht". Heinz Läufer, bei den BaySF für den Einkauf und damit auch Ausschreibungen zuständig, wies noch einmal auf die höhere Punktzahl für Boden schonende Maschinen hin. So könnten Forstunternehmer trotz Billigofferten zum Zug kommen.

Forstunternehmer haben einige Möglichkeiten, ihre Forwarder zukunftsfähig zu machen. Die Reifenbreite von 700 mm ist eine. Noch mehr Auswirkungen auf den Boden hat der Luftdruck. Ein auf minimal zulässig abgesenkter Reifeninnendruck schont den Boden. Reichen Breitreifen und Luftdruck nicht aus, sollten breitstegige Bogiebänder der Baltic-Klasse auf dem hinteren Bogie montiert werden. Traktionsbänder reichen auf der Vorderachse.

Auf dem Forstunternehmertag in Freising gab es unter den Forstunternehmern weiterhin Zweifel, ob die Abkehr von Forwardern der 14t oder 16t-Klasse der richtige Weg ist. Nach wie vor hält sich die Ansicht, dass wenige Überfahrten mit einer großen Maschine weniger Schäden verursachen. Dem widersprach Matthies: "Eine Fahrt reicht nie, um alles Holz von einer Fläche zu holen." Statistisch seien nach der dritten Überfahrt mit einer zu schweren Maschine bereits alle Schäden im Boden angerichtet.
Forstunternehmer befürchten, dass mit den Favorisierung leichter Forwarder der Boden zu Lasten des verbleibenden Bestandes geschützt werde. Die auf leichten Forwardern montierten Krane würden nicht reichen, das Holz aus der Verjüngung zu heben.
In Freising entbrannte einmal mehr die Diskussion, ob sich die Bayerischen Staatsforsten gemeinsam mit Bodendruck-Spezialist Matthies nicht zu stark auf die Technik fokussieren. Die Arbeitsorganisation würden in dem bayerischen Bodenschutzkonzept vernachlässigt. "Erst wenn man technische Größenbereiche festgelegt hat, kann man organisieren", hielt Matthies den Kritikern entgegen.
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