Die Brexit-Frage und der europäische Sperrholzmarkt

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ITTO/Fordaq
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Angesichts der unsicheren Brexitlage, tun sich auf dem europäischen Sperrholzmarkt verschiedene Fragen auf. Während manch ein britischer Importeur auf eine angemessene Lagerhaltung setzt, sehen andere genau davon ab, da sie die US-amerikanische "Nachfrageblase" als nicht allzu nachhaltig erachten. Lieferverzögerungen durch das Inkrafttreten neuer Verwaltungsverfahren seien im Falle eines ausbleibenden Deal zwar wahrscheinlich, doch man sei nicht „übermäßig besorgt“, eine sorgfältige Prüfung der Einfuhren aus der EU gemäß der neuen britischen Holzverordnung durchführen zu müssen, die der EUTR in Großbritannien folgt, wenn keine Einigung erzielt wird. Dies schließt FLEGT-lizenzierte Produkte ein, die über EU-Länder importiert werden. "Wir verfügen über die vorhandenen Systeme und unterziehen beispielsweise lettisches Sperrholz und OSB bereits einer Due Diligence, sodass wir dies nicht als erheblichen zusätzlichen Verwaltungsaufwand betrachten", äußerte sich ein Unternehmen gegenüber ITTO.

Eine Komplikation ist die Position Nordirlands nach dem Brexit. Bisher sieht es so aus, als müssten Waren aus Großbritannien dort denselben Verfahren unterzogen werden, wie andere Nicht-EU-Importe. Ein neues Binnenmarktgesetz könnte hier Vereinfachung bringen. In Sachen Zoll arbeitet man gerade u.a. an Handelsabkommen und Importquoten. "Wir gehen davon aus, dass Großbritannien ab dem 1. Januar 2021 eine eigene Duty-Free-Quote für Nadelsperrholz von rund 167.000 m3 haben wird, die auf der dem [EU] -Kontingent der letzten fünf Jahren basiert", sagte ein TTF-Sprecher. "Wenn wir kein EU-Abkommen unterzeichnen, haben Nadelholz aus Finnland, Frankreich und Schweden zusammen mit dem Rest der Welt Zugang zu dem Kontingent, sodass es wahrscheinlich schneller als zuvor verbraucht wird."

In Bezug auf die Handelsaussichten weisen EU-Sperrholzunternehmen auf anhaltende Abwärtsrisiken auf dem Markt hin. Dazu gehört die weitere Zunahme neuer Fälle von Covid-19. Die Importeure sind auch besorgt darüber, dass die Arbeitslosigkeit steigen wird, wenn die Regierungen die Unterstützung für den Urlaub der Arbeitnehmer zurückziehen, was zu einem Verlust des Verbrauchervertrauens führt. Einige äußerten sich auch besorgt über die mittelfristige Bautätigkeit.

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