Holzwirtschaft ruft bezüglich der Holzpreise zur Besonnenheit auf

Джерело:
AGR/DHWR/Fordaq
Погляди:
584
  • text size

Steffen Rathke, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR), ruft nach dem Boykottaufruf des Präsidenten der Deutschen Forstwirtschaft (DFWR), Georg Schirmbeck, zur Besonnenheit auf. Die vor allem durch Pandemie und Waldschäden verursachten Störungen der Lieferketten, verbunden mit der von Konjunkturpaketen angeheizten nationalen und globalen Nachfrage, verursachen eine nie da gewesene Sondersituation auf Rohstoffmarkt, heißt es im Kommentar:

„Wer die Waldbesitzer zu einem Lieferstopp aufruft oder ordnungspolitische Eingriffe in den Markt gutheißt, verkennt in jeglicher Hinsicht die aktuelle Situation vieler tausender Betriebe der Holzwirtschaft und auch der Forstwirtschaft. Diese Betriebe versuchen auf den volatilen Märkten jeden Tag, ihre Existenz zu sichern. Es sind gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die auf die regionale Versorgung durch die lokalen Waldbesitzer angewiesen sind. Eben sie sind auf eine kontinuierliche und planbare, regionale Versorgung mit frischem Stammholz angewiesen, stellen sie doch die von der Bauwirtschaft und dem Verbraucher aktuell so nachgefragten Holzprodukte her.

Ein Boykottaufruf richtet sich damit vor allem gegen den deutschen Mittelstand, der aktuell ohnehin schon mit den Folgen der Pandemie sowie Lieferproblemen zu kämpfen hat. Und er richtet sich letztendlich, genauso wie die kürzlich mit dem Forstschäden-Ausgleichsgesetz in Kraft getretene Holzeinschlagsbeschränkung, gegen die Verbraucher.

Ich kann nur alle Marktpartner zur Besonnenheit aufrufen, wir dürfen nicht in Hysterie verfallen und durch Hamsterkäufe oder Boykottaufrufe die Lage weiter befeuern. Es ist völlig verständlich, dass diese Ausnahmesituation die Gemüter erhitzt, aber wir können die vor uns stehenden Herausforderungen nur gemeinsamen lösen.“

Auch aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) ist der Boykottaufruf nicht das richtige Signal. Eine Reduzierung des Holzeinschlags könnte den überhitzten Markt für Holz weiter verunsichern. „Georg Schirmbeck gibt eine sehr einfache Antwort auf ein sehr komplexes Problem“, kommentiert AGR Präsident Leonhard Nossol. Die Aussicht auf einen gedrosselten Holzeinschlag sei bestens geeignet, die Unsicherheit am Markt noch weiter zu vergrößern. Panikkäufe verknappten das Angebot und die erhoffte Entspannung rücke in weite Ferne. „Solche Aussagen helfen derzeit weder der Forst- noch der Holzwirtschaft“, so Nossol weiter.

Insbesondere die regionalen Unterschiede bei der Rundholzverfügbarkeit gepaart mit teurem und aufwändigem Transport sorgen demnach für eine verschärfte Preisschere aber auch die bereits deutliche Preissteigerung für Rundholz in manchen Regionen. Aus Sicht der AGR könnte eine angepasste Logistik helfen, die vorhandenen Holzmengen besser zu verteilen und Angebot und Nachfrage bei unverarbeitetem Nadelholz zusammenzuführen.

Залишити коментар